Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, vernimm mein Rufen!
Lasst auf uns ruhig weiter bauen,
nur auf Gottes Himmel schauen,
wie er alle Sterne trägt,
Sonn und Mond sich da bewegt.
Ein Vertrauen strahlt hernieder,
fallet auf die Knie nieder,
Herr, mein Gott, dich loben alle.
Nein, die Sündflut kommt nicht wieder,
und das Feuer stürzt nicht nieder,
Es erhebet himmelauf
Alles zu der Sterne Lauf
Ein Vertrauen strahlt hernieder,
Fallet auf die Knie nieder,
Herr, mein Gott, dich loben alle.
Eine Taube lass ich fliegen,
Die Gebete werden siegen,
Nicht der Feinde wilder Fluch;
Schon mit gleichem Flügelflug
Bringet sie ein Ölblatt wieder:
Fallet auf die Erde nieder,
Herr, mein Gott, dich loben alle.
Wo soll ich mein Haus nun bauen?
Lass dein Angesicht nur schauen
In der Liebsten Angesicht
Durch die wolk’gen Locken licht;
Ein Vertrauen strahlt hernieder,
Fallet auf die Knie nieder,
Herr, mein Gott, dich loben alle.
Nur noch eines mir gewähre,
Dass ich selber mich erkläre,
Denn ich fürchte, was ich such,
Allzu hoch ist wohl mein Flug:
Doch, Vertrauen strahlt hernieder,
Höher schwebt die Sonne wieder,
Herr, mein Gott, du schufst uns alle.
Wenn die Stadt auch soll vergehen
Lass mich ihr zur Seite stehen,
Dass uns drängt zum engsten Raum
Süße Not, wie in dem Traum.
In der Not sind alle Brüder,
Ja, ich sag es bald ihr wieder,
Wie sie mir so wohl gefalle.
Hast du Sprache doch gegeben
Jedem Menschen mit dem Leben;
Sprach und Leben ist ihr Blick,
Kündet mir verborg´nes Glück,
Ein Vertrauen strahlt hernieder,
Sie vergibt und liebt mich wieder;
Herr, mein Gott, dich loben alle.
ACHIM VON ARNIM